Glitzernde Lichter während des hinduistischen Festes Tihar heißen Glück und Wohlstand willkommen. Dieses fünftägige Fest, das auch als Deepawili oder Diwali bekannt ist, wird jährlich in Nepal gefeiert. Dabei hat jeder Tag seine eigenen Geschichten, Rituale und Zeremonien. Eine unserer Freundinnen in Nepal, Sim, begleitet uns durch diese schöne Zeit.
Magische Tiere
Die Göttin des Wohlstands, Mahalaxmi, wird während dieses fünftägigen Festes verehrt. Kühe werden als die wiedergeborene Gestalt der Göttin Mahalaxmi betrachtet. Während der ersten drei Tage von Tahir spielen auch andere Tiere eine wichtige Rolle. Krähen und Hunde werden beispielsweise als Abgesandte von Yama, dem Gott des Todes, angesehen. Hunde werden außerdem am zweiten Tag für ihre Kameradschaft und Treue verehrt und geschätzt.
Tausende Lichter
Tausende Lichter leuchten an den Abenden von Tihar in der Dunkelheit. Wenn die Sonne untergeht, wird jedes Haus geschmückt. Lichter mit glitzernden bunten Glühbirnen werden angezündet. Um die Göttin Mahalaxmi willkommen zu heißen, wird an der Eingangstür ein fröhliches Mandala angebracht.
Von Tür zu Tür
Wenn Du durch die Straßen gehst, hörst Du überall Menschen, die Deusi und Bhailo singen. Dies sind traditionelle Tihar-Lieder, die vermutlich im Mittelalter entstanden sind. Nach der Deusi-Bhailo-Tradition ziehen Gruppen von Menschen von Tür zu Tür. Sie singen Lieder und sprechen Segenswünsche für die Familie und das Haus der Bewohner aus. Im Gegenzug bitten sie um Lebensmittel- und Geldspenden.
Selbstliebe
Der vierte Tag von Tihar markiert das neue Jahr der Newar-Kultur in Nepal. Dieser Tag fällt mit dem Mhaa Puja Ritual zusammen. Dieses Ritual steht im Zeichen der Selbstliebe. Denn dankbar für Deine Gesundheit zu sein und Dir selbst Liebe zu schenken, ist etwas, das man nicht vergessen sollte.
Geschwister
In Nepal erzählt man sich die Geschichte, dass Yama, der Gott des Todes, gekommen sei, um den kranken Bruder eines Mädchens zu holen. Das Mädchen bat Yama zu warten, bis das Tika auf der Stirn ihres Bruders verblasst war, das Öl auf ihn gesprüht, das Mandala getrocknet und der Blumenkranz verwelkt war. Weil die Blumen aber frisch blieben und das Öl nicht eintrocknete, wurde ihrem Bruder vom Gott Yama ein langes Leben geschenkt. Gemäß dieser Geschichte bringen Schwestern ihren Brüdern am letzten Tag von Tihar Opfergaben. So wird das Bündnis zwischen Brüdern und Schwestern zelebriert.